Harald Jüngst feierte ein kleines Jubiläum im read!!ing room
Bereits zum fünften Mal beehrte der Duisburger mit irischem Zweitwohnsitz den read!!img room und setzte mit seinem Erzählabend „Von Narren, Schelmen, Schlawinern und Schlitzohren“ den Schlusspunkt seiner heurigen Februartour durch Wien und Niederösterreich. Jüngst präsentierte bei der Lesung sein neuestes Lieblingsinstrument – eine Handpan – und leitete sich selbst und den Erzählabend gekonnt ein. Wie es sich für einen Erzähler gehört, wartete Jüngst gleich zu Beginn der Show mit einer Anekdote aus der niederösterreichischen Landeshauptstadt Sankt Pölten auf. Während seines Gastspieles kassierte der Künstler von der lokalen Polizei eine Abmahnumg, weil er es wagte im öffentlichen Raum ohne entsprechende Genehmigung auf der Handpan zu spielen – und dies auch noch zur besten Mittagszeit.
Von Sankt Pölten ging es nach Syrien. In der ersten gelesenen Erzählung des Abends wurde ein blinder Maler mehrfach auf die Probe gestellt. Der Erzähler wollte partout beweisen, dass ein Blinder unmöglich malen könne. Schlussendlich wurde der Maler aufgrund einer körperlichen Reaktion in der Beckengegend überführt. Die Reise ging weiter nach Dänemark, wo ein Schmied zum Tode verurteilt werden sollte. Das Erstaunliche: Die Geschichte bot 7 verschiedene Enden, die allesamt schlüssig waren.
Nach einem Zwischenstopp in Schweden, wo der Held der Erzählung im hohen Norden den Rentieren Gasmasken verkaufte, ging es schließlich in die Türkei. Nasreddin Hodscha, ein Pendant zum deutschen Till Eulenspiegel, verkaufte einen Esel, der vermeintlich Golddukaten produzieren konnte zu einem Höchstgebot. Der Käufer bemerkte natürlich recht schnell, dass sein Esel nicht hielt, was er versprach. Er wollte den Verkäufer klagen. Der Richter entschied jedoch vernünftig im ursprünglichen Sinn des Wortes. Die Geschichte war ein spezielles Beispiel für die vielen klassischen Schelmenstorys, die meist ja auch eine moralische oder didaktische Komponente haben.
Trump-Witze durften nicht fehlen
Der Titel war Programm und so durften einige mit Verve vorgetragene Trump-Witzchen nicht fehlen. In der anschließenden Diskussion wurde die Meinung vertreten, dass Trump gegenwärtig wohl einer der gefährlichsten Narren sei. Im zweiten Teil der Lesung bot Jüngst eine irische Version der Schöpungsgeschichte, ging nach Afrika und erzählte von Affen und Hutmachern und zeigte wie Intelligenz gepaart mit Witz und List eine unschlagbare Mischung sein können.
Harald Jüngst wird wieder im Mai nach Österreich zurückkehren und mit neuen und alten Geschichten sein Publikum erfreuen.
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