Download: Die Einleitung: „Phantastische Literatur“. Ein Abend mit Gustav Meyrink, Alfred Kubin und Franz Sedlacek“ als PDF
Unsere Reihe „Die Vorleser/innen“ dient dazu Literatur aus längst vergangenen Tagen vorzustellen. Für diese besondere Ausgabe stellte der Mödlinger Schriftsteller Peter Miniböck – übrigens eine Premiere – eigens eine wunderbare Auswahl an phantastischen Texten zusammen. Gustav Meyrinks „Dr. Haselmayers grüner Kakadu“, Alfred Kubins „Die andere Seite“ und Franz Sedlaceks „Die Stadt“ verschmolzen zu einer eigenständigen Lesung. Miniböck verwob ausgesuchte Textstellen aus allen drei Werken und kombinierte über Metaphern und inhaltliche Stränge die Texte. Die Hauptmetaphern – Vögel, Zugfahrt und Stadt – sorgten für einen weitgehend homogenen Text. Für die Lesung konnten Tom Burger, Horst Dinges und Bettina Gmoser gewonnen werden.
Neben den rein innertextlichen Verbindungen gab es auch äußere, vor allem biografische Merkmale, die diese Vorgehensweise geradezu herausforderten. Gustav Meyrinks Text aus dem Jahre 1928 („Dr. Haselmayer…“) geht direkt auf ein Bild von Franz Sedlacek zurück. Franz Sedlacek, Chemiker und Maler in Wien, der bereits zu Lebzeiten einige internationale Bedeutung erlangte, malte 1926 das Bild „Die Bibliothek“, das Gustav Meyrink direkt inspirierte. Sedlaceks Bilder wurden wiederum von Texten von Gustav Meyrink inspiriert. Alfred Kubin und Gustav Meyrink verband eine Freundschaft seit dem Jahr 1905. Meyrinks Arbeit an „Der Golem“ inspirierte Alfred Kubin zu „Die andere Seite“, die wiederum Einfluss auf „Der Golem“ hatte. Kubins Buch erschien 1909, während „Der Golem“ erst 1915 erschien. Und auch Kubin und Sedlacek kannten sich. Beide waren Mitglieder der Künstlervereinigung MAERZ und veröffentlichten im „Simplicissismus.“
Texte voller Herausforderungen
Vor allem die Lektüre von „Die Stadt“ stellte eine besondere Herausforderung dar. Sedlaceks Romanfragment, das erst aus dem Nachlass veröffentlicht wurde, folgt dem Prinzip „Bilder einer Ausstellung“. Die Geschichte ist fast ohne Höhepunkte und dient als Brücke zwischen den einzelnen Bildbeschreibungen – was den Vortrag umso herausfordernder machte. Auch Kubin Werk „Die Stadt“ war nicht ohne, da sehr viele Stimmungen des Ich-Erzählers aufeinander prallten. Während Meyrink eine sehr präzise Sprache nutzte und doch eine sehr phantastische Geschichte erzählte, ging es bei Kubin und Sedlacek weitaus „expressionistischer“ zu. Langer Rede kurzer Sinn: Die von Peter Miniböck zusammen gestellte Trilogie, war eine Herausforderung für die „Vorleser/innen“ und ein Gewinn für alle.
https://www.facebook.com/readingroomwien/videos/1609710192397103/
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hallo freunde ! summer in der Stadt, wo finden die Lesungen statt ?lg.JOSEFINE
Danke für die Anfrage: read!!ing room – Anzengrubergasse 19/1, 1050 Wien – Wir freuen uns…