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Das ruchlose Margareten – Langversion

Irgendwie war es ja Zufall, dass wir die Tour “Das ruchlose Margareten” in unser Programm aufnahmen. Im August kam eine Anfrage über die VHS polycollege, ob wir bereit wären eine derartige Tour zu organisieren. Der Titel “Das ruchlose Margareten” war Programm, die Route ergab sich aus der Zeitvorgabe von einer Stunde fast wie von selbst. Da wir schon immer eine Art “Krimitour” machen wollten, kam uns die Anfrage sehr gelegen.

Nach einigen kleineren Unwägbarkeiten begleiteten uns am 11. September knapp 30 Menschen bei einer spannenden Reise in die Vergangenheit. Die Route führte vom Schlossquadrat über die Schlossgasse, die Zentagasse, die Stolberggasse zum Sitze der VHS Margareten in die Stöbergasse. Dabei erfuhren die Zuhörer*innen von einem literarischen Kalkül nebst übler Nachrede, einigen Passagen des heiteren Bezirksgerichts Margareten (die JVA Mittersteig war ja früher das Bezirksgericht) oder von einem Polizeieinsatz bei den Hells Angels in der Siebenbrunnengasse. Es ging weiter mit den Spielarten des Strafgesetzbuches: Kupplerei Mord, und Betrug. Last but not least kam die Teigtascherlmafia zur Sprache, die nicht nur anrüchig respektive ruchlos agiert, sondern bisweilen auch eine olfaktorische Zumutung für die Nachbar*innen darstellt. In einer Stunde waren wir durch. Viel zu kurz, wie die meisten Teilnehmer*innen feststellten.

Neues Material – Bombenleger, Raubmord und die “Vorlage” zur Commerzialbank Mattersburg

Am 30. September stand die “Langversion” von “Das ruchlose Margareten” auf dem Programm. Start war diesmal auf dem Margaretenplatz, der ja eine interessante tschechische Vergangenheit hat. Weiter ging die Route über die Hofgasse, zur Schlossgasse hinauf über die Zentagasse und endete bei der ehemaligen Landwehrkaserne Siebenbrunnengasse von der heute weniger als die Hälfte noch im Original besteht und Bestandteil der HTL-Spengergasse ist.

Die meisten präsentierten Ereignisse lagen über 100 Jahre zurück und auf aktuelle Geschehnisse wurde bewusst verzichtet. Eine kleine Auswahl: ein Betrugsfall mit einer wahrscheinlichen Quersubventionierung eines Sportvereins, ein Frauenmord, der mit einem unglaublichen Freispruch endete und last but not least ein ruchloser Raubmord in der Tabakregie, der von einem Margaretner verübt worden war, waren nur drei der Geschichten aus der guten alten Zeit, die nicht immer so gut im moralischen Sinne war. Die Tour dauerte bei der nahezu gleichen Wegführung gut 1,5 Stunden – und entsprach schon eher den Gepflogenheiten unserer kult.touren.

Die nächste Tour findet im November statt und beschäftigt sich erneut mit dem jüdischen Margareten mit einem Schwerpunkt auf den Progromen der so genannten “Reichskristallnacht”.

Veröffentlicht in Veranstaltungen

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