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Blick über die Wieden – Besuch im Atelier von Herbert Boeckl

Herbert Boeckl (1894–1966) war gelernter Architekt und autodidaktischer Maler. Er wird von vielen zu einem der Hauptvertreter*innen der österreichischen Moderne gezählt. Sein Werk spannt einen Bogen von der Zeit nach dem Ersten Weltkriegs bis in die 1960er-Jahre.

Der Aufstieg des gebürtigen Kärntners begann Ende der zwanziger Jahre. Genau in dieser Zeit mietete er sein Atelier an. Von 1928 bis zu seinem Schlaganfall 1964 arbeitete Boeckl hoch über dem Elisabethplatz in der Argentinierstraße 42 im vierten Wiener Gemeindebezirk. Danach blieb das Atelier lange Zeit unbewohnt. Die Miete wurde weiterhin bezahlt von Boeckls ehemaliger Schülerin, Assistentin und Muse Marie-Cécile “Marcile” Boog. Eine weitere wichtige Rolle in der Erhaltung des Ateliers spielte Agnes Husslein-Arco. Die ehemalige Belvedere-Direktorin schrieb nicht nur eine Dissertation über Herbert Boeckl, sondern ist auch eine der Enkeltöchter des Künsters.

1994 wurde eine Gedenktafel neben dem Hauseingang angebracht, die von der Akademie der Bildenden Künste am 3. Juni 1994 gestiftet wurde. Das Belvedere übernahm die Wohnung vor 10 Jahren (2014) und betreut das Atelier als Dépendance.

Behutsam restaurierter Originalzustand

Boeckls Arbeitsplatz präsentiert sich heute noch weitgehend im Originalzustand, so wie ihn der Künstler verlassen hat. Der Raum wurde behutsam saniert und die Originalgegenstände sorgsam arrangiert: Staffeleien, alte Farbtuben, Pinsel, Bücher und weitere Malutensilien so wie Einrichtungsgegenstände sind vor Ort zu sehen.

Der Ort sieht so aus, als hätte der Maler das Haus nur kurz verlassen und sei auf einen Kaffee in das benachbarte “Goldegg” gegangen. Der Holzboden ist voller Farbflecken, von den Wänden hängen oberputzverlegte Elektroleitungen aus den 1920er Jahren. Zahlreiche Zeitungsartikel und Zettel kleben an den Wänden. Ein Teil des ausladenden Fensters ist mit Zeitungspapier abgedeckt. Zu finden sind auch Teile der Garderobe: Geflochtene Schuhe, Krawatten, Strohhüte. Das Atelier gibt einen wunderbaren Einblick in das Leben eines Künstlers.

Keine Werke vor Ort

Wer in das Werk von Boeckl eintauchen möchte, sollte sich vorher die Bilder vergegenwärtigen. Im Atelier sind keine Originale. Ein Besuch des Ateliers ist für all jene zu empfehlen, die sich mit dem Werk des Künstlers schon ein wenig vertraut gemacht haben. Die Lebensgeschichte des Künstlers mit zahlreichen Anekdoten serviert die wunderbare Kunstvermittlung des Belvedere in gekonnter Weise.

Fotografieren verboten

Leider war es uns nicht erlaubt im Atelier zu fotografieren. Daher verlinken wir einigee Aufnahmen, die es im Netz zu finden gibt.

Atelier Boeckl Queller schoener-reisen.at
Atelier Boeckl – Quelle: www.schoener-reisen.at

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