„Da ist eine wunderschöne, hemmungslose Schauspielerin. Dort ist ein verklemmter… nicht so wunderschöner … Puppenspieler. Man könnte an eine neue Version von „Die Schöne und das Biest“ denken, doch dem ist nicht so … Seien Sie versichert, die Reise geht weiter, viel weiter.
Die Schauspielerin empfängt die Zuschauer, besonders die Männer, mit warmer NÄHE. Der Puppenspieler ebenso…doch dies nur mit einer Puppe…sein alter Ego. Sobald die Schauspielerin, um ihn zu necken, die Puppe aus den Händen nimmt, zieht er sich rasch in einen Schatten zurück. Mit Puppe, umschwärmt er die Schauspielerin, ist voll von Anzüglichkeiten der besten Art. Doch ohne Puppe…..
Das reizt die begehrenswerte Schauspielerin auf das Höchste. Sie erzählt, so erotisch wie nur möglich, eine Geschichte aus dem Decamerone. Er klammert sich erregt an seine Puppe. Gelingt es IHR IHN in die Geschichten einzubeziehen? Spielt er am Ende mit… mit ihr? Schmachten sich BEIDE am Schlusse an? Geht SIE mit IHM hinaus? Oder geht SIE mit SEINER Puppe hinaus? Bleibt ER allein zurück? Oder nimmt ER IHRE Puppe an sich? Denn SIE besitzt auch eine und diese Puppe ist das Gegenteil von IHR.“
Fragen über Fragen, die einen vergnüglichen Abend versprechen. Und das nicht mit irgendeinem Text, sondern mit dem „Dekameron“.
Das Dekameron oder Il Decamerone ist eine Sammlung von 100 Novellen des Italieners Giovanni Boccaccio. Die Texte entstanden wahrscheinlich während die Pest in Florenz wütete. Das „Zehn-Tage-Werk“. Das Dekameron ist nicht nur stilbildendes Werk, das zum Vorbild fast aller weiteren abendländischen Novellensammlungen geworden ist, sondern eines der wichtigsten Bücher der Renaissance. Es gehört zu den Säulendenkmälern der europäischen Kultur.
Sechs Geschichten aus dem umfangreichen Decamerone werden erspielt und gelesen von Valerie Anna Gruber und Sven Stäcker.
Zu den Vortragenden:
Valerie Anne Gruber, als Nachwuchsschauspielerin zu bezeichnen, wäre ungerecht. Die junge Niederösterreicherin scheint eine Affinität zu historischen und historisierenden Stoffen zu haben. Sie war die „Päpstin“ Johanna und wirkte auch bei „Der Graf von Monte Christo“ mit (Sommerfestspiele Melk).
Sven Stäcker bezeichnet sich selbst als „verrückter Kerl, der in das Theater verknallt ist.“ Geboren in der Nähe von Magdeburg, ausgebildet in Berlin zog es ihn südlich… bis er in Wien ankam, um zu bleiben. Als Regisseur, Schauspieler, Puppenspieler, Clown. Eine wilde Mischung auf die der read!!ing room gewartet hat.
Diese Lesung findet im Rahmen des Festivals „Summa in da Stadt 2016“ statt, das heuer unter dem Motto „Hülsenfrüchte und Knallschoten“ aufscheint. Das Festival wird vom Bezirk Margareten unterstützt.