Poldi Beranek, eine alte Frau, ist seit einigen Jahren an die Wohnung gefesselt und verbringt die Zeit zwischen Tagträumen, Erinnerungen, Sehnsüchten und Begierden, die auch alte Menschen nicht verlassen, wiewohl sie tabuisiert sind. Die Wohnung und ihre Stimmungen genauso wie das Alleinsein evozieren permanent Einbrüche der Vergangenheit in den monotonen Alltag der Frau, der hauptsächlich in Fernsehen und Warten besteht. Allerdings ändert das Auftauchen eines Zivildieners alles…
Carina Nekolny liest aus ihrem noch unveröffentlichen Roman „Fanstastische Nacht“. Nekolny widmet sich dem Thema Frau und Alter. Sie interessiert sich insbesondere für Fragen, die in unserer jugendbesessenen Zeit nur selten gestellt werden. Wie lebt eine alte, alleinstehende Frau? Wie lässt sich Alltag und (Er)leben eines solchen Menschen, in dessen Leben sich äußerlich kaum mehr etwas abspielt, darstellen? Welche schriftstellerischen Mittel sind dafür adäquat?
Carina Nekolny, geboren 1963 in Linz, studierte Germanistik, Geschichte, Philosophie und Historische Anthropologie (Dr. phil.). Sie lebt als Schriftstellerin, Redakteurin der Zeitschrift AUF und als Puppenspielerin in Wien. Sie schreibt Prosa, Hörspiele, Dramolette, Lyrics (Kantaten, Madrigale, Wiener Lieder, Porno Lyrics, Pamphlet Poetry) sowie Kinderbücher.
Zuletzt erschien in der Edition Meerauge ihr Roman „Fingerspitzen“. Zahlreiche Auszeichnungen u.a. Rom-Stipendium der österreichischen Bundesregierung 2016