Zum Inhalt springen →

Der Lokalmatador, Lyrik nach Zahlen und der Musikverein

Der ÖSV präsentierte: Josef Brodträger, c.h. huber und Max Haberich

read!!ing room

Endlich war es soweit. Am 23. Juli 2020 fand – vier Monate nach dem mittlerweile berühmt-berüchtigten “Lockdown” – die erste Lesung im read!!ing room statt.

Gemeinsam mit dem “Österreichischen Schriftstellerverband” präsentierten wir die Autor*innen Josef Brodträger, c. h. huber, die eigens aus Tirol angereist war, sowie Max Haberich. Da der sprichwörtliche Baby-Elefant im read!!ing room nur schwer umzusetzen ist, wurde diese ganz besondere Lesung (die ungeplant am Vorabend der erneuten Supermarkt-Maskenpflicht stattfand), zum Maskenball mit Literaturbegleitung – oder korrekter – zur Lesung mit Maskenbegleitung. Dies wird wohl auch in der nächsten Zukunft so bleiben.

Die Zuhörer*innen nahmen die Maskenpflicht sehr genau. Josef Brodträger widmete seinen Maskenwitz Erich Sedlak. Der Autor mit der kürzesten Anreise (Reumannhof) las Kurzgeschichten, die stets mit einem kleinen Augenzwinkern arbeiten. Auch die eine oder andere satirischen Referenz zum tagespolitischen Geschehen durfte nicht fehlen. Brodträger hatte es sich sogar nicht nehmen lassen, eine Replik auf die Ankündigung der Lesung zu schreiben. So sinnierte er über den Begriff “Lokalmatador” in allen möglichen Bedeutungs-Facetten. Sogar eine Referenz zum Holzbausatz, der älteren Generationen sicherlich noch ein Begriff ist, fehlte nicht.

Lyrik

Die Tiroler Autorin c. h. huber präsentierte anschließend ihren neuen Band mit dem Titel “Die Vögel reden wieder miteinander”. Eine der Besonderheiten von c. h. hubers Lyrik besteht in der Titelgebung. Ähnlich wie bei Gemälden platziert sie den jeweiligen Titel unterhalb des Gedichts, was einen ganz besonderen Effekt (vor allem beim Lesen) mit sich bringt. Die weitgehende Prosalyrik ist voller Augenzwinkern und Altersweisheit. Die Originalität des Ausdrucks ist bestechend. Der Aufforderung, dass auch gelacht oder geschmunzelt werden dürfe, kam das Publikum gerne nach.

Um die interaktiven Möglichkeiten des read!!ing room zur Gänze zu nutzen, drehte die Autorin das Setting der Wasserglaslesung einfach auf den Kopf. Sie ließ sich vom Publikum Nummern zurufen und las die entsprechen Gedichte aus ihrem Buch.

Ihr Auftritt bitte – der Musikverein

Die Nachhut im vortragenden Sinn, bildete Max Haberich, der auch die Moderation des Abends übernommen hatte. Er las zwei Kurzgeschichten aus seinem Band “Am Abhang der Wind”, der im Löcker Verlag erschien. Im Zentrum der beiden Geschichten standen männliche Protagonisten, zweifelsohne bürgerlicher Herkunft, die ganz unterschiedliche Abenteuer im Musikverein respektive beim Österreichurlaub erlebten – Satire und eine Spur Bitterkeit auf eine Institution wie den Musikverein inklusive.

Nach einer Stunde Lesezeit wurde die zweite Phase des Abends eingeleitet: Nebst Buchverkauf, Signaturen und Fragen, wurde das eine oder andere Glas Wein oder Bier bei angenehmem Sommerwetter auf dem Gehsteig der Anzengrubergasse genossen. Das war auch schon vor Corona so.

Josef Brodträger / im Hinterghrund Max Haberich /read!!ing room 23. Juli 2020

Die Bücher des Abends bestellen:

Veröffentlicht in Allgemein Veranstaltungen

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert